- Warum müssen Katzen überhaupt entwurmt werden?
Warum müssen Katzen überhaupt entwurmt werden?
Katzen infizieren sich oft unbemerkt mit Würmern. Diese Parasiten leben im Darm (oder manchmal in der Lunge oder im Blut) und können die Gesundheit deiner Katze stark beeinträchtigen. Besonders gefährlich sind Wurminfektionen bei:
- Kitten
- älteren Katzen
- kranken oder immungeschwächten Tieren
Auch Menschen können sich bei engem Kontakt mit Katzen anstecken – sogenannte Zoonosen, z. B. durch Spulwurmeier im Katzenkot. Besonders gefährdet sind Kinder und Schwangere.
Welche Wurmarten kommen bei Katzen vor?
Wurmart | Symptome | Besonderheit |
---|---|---|
Spulwürmer | Durchfall, Erbrechen, aufgetriebener Bauch, Wachstumsstörungen | Häufig bei Jungtieren und Freigängern |
Bandwürmer | Abmagerung trotz gutem Appetit, Juckreiz am After | Übertragung z. B. durch Flöhe oder Mäuse |
Hakenwürmer | Blutarmut, blutiger Durchfall | Können sich auch durch die Haut bohren |
Lungenwürmer | Husten, Atemnot | Kommt v. a. bei Freigängern vor |
Herzwürmer | (selten in Europa) | Übertragen durch Stechmücken |
Wie bemerkt man einen Wurmbefall?
Oft gar nicht – ein Befall kann symptomlos verlaufen. Mögliche Anzeichen sind:
- Erbrechen, Durchfall
- Gewichtsverlust
- Stumpfes Fell
- Wurmteile im Kot oder am After (v. a. bei Bandwürmern)
- Aufgeblähter Bauch bei Kitten
- Appetitlosigkeit oder Fresssucht
Diagnose: Der sicherste Weg ist eine Kotuntersuchung (z. B. Sammelkot über 3 Tage beim Tierarzt abgeben).
Wie oft sollte man entwurmen?
Die Häufigkeit hängt stark vom Lebensstil der Katze ab:
Wohnungskatzen
- Geringes Risiko, da keine Mäuse, kein Kontakt zu infizierten Tieren
- Empfehlung: 1–2 Mal pro Jahr entwurmen oder Kotuntersuchung
Freigänger
- Hohes Risiko durch Beutetiere, Erde, andere Katzen
- Empfehlung: alle 3 Monate entwurmen
Katzen mit ausgeprägtem Jagdtrieb
- Sehr hohes Risiko (z. B. Mäuse → Bandwürmer!)
- Empfehlung: ggf. alle 4–6 Wochen, oder Kot regelmäßig untersuchen lassen
Kitten
- Erstinfektion oft schon über die Muttermilch!
- Entwurmung: ab der 2. Lebenswoche, dann alle 2 Wochen bis zur 12. Woche, danach monatlich bis zum 6. Monat
Welche Entwurmungsmittel gibt es?
Es gibt verschiedene Darreichungsformen:
Form | Vorteile | Wann sinnvoll? |
---|---|---|
Tabletten | günstig, oft sehr effektiv | wenn Katze gut Tabletten nimmt |
Spot-on | einfach aufzutragen (Nacken) | bei „Tablettenverweigerern“ |
Paste | gut dosierbar, v. a. für Kitten | für kleine Tiere oder bei Bedarf |
Injektion | direkt beim Tierarzt | bei massivem Befall oder speziellen Fällen |
Welche Entwurmungsmittel gibt es?
Wirkstoffe sind:
- Praziquantel (gegen Bandwürmer)
- Milbemycin, Moxidectin, Emodepsid (gegen Rundwürmer, teilweise Lungenwürmer)
- Fenbendazol, Pyrantel (klassisch gegen Spul- und Hakenwürmer)
Es gibt Breitbandpräparate, die mehrere Wurmarten abdecken. Diese werden meist bevorzugt.
Alternative zur regelmäßigen Entwurmung
Statt „auf Verdacht“ zu entwurmen, kannst du auch regelmäßig den Kot untersuchen lassen. Das ist besonders für:
- empfindliche Katzen
- Halter:innen, die nicht unnötig Medikamente geben möchten
- Wohnungskatzen
Kosten: ca. 15–30 € pro Untersuchung
Tipps zur Entwurmung in der Praxis
Hier unsere besten Tipps bezüglich der Entwurmung:
- Niemals Hundemittel verwenden!
- Nicht einfach aus dem Internet bestellen – lieber Tierarzt fragen.
- Entwurmung immer nach Gewicht dosieren
- Nach Flohbefall auch entwurmen – Flöhe übertragen Bandwürmer!
- Entwurmung möglichst stressfrei gestalten – z. B. mit Leckerli oder in Paste verstecken
Fazit – Entwurmung ist ein wichtiger Teil der Vorsorge
Die Entwurmung ist ein wichtiger Teil der Vorsorge – individuell abgestimmt auf die Lebensweise der Katze. Zu viel Entwurmung ist unnötig, aber zu wenig kann ernsthafte Folgen haben. Kotuntersuchung + gezielte Entwurmung ist oft der Mittelweg.